Haarporosität verstehen: Der ultimative Guide für gesunde Locken & Afrohaare
Wir haben es schon oft erwähnt und Du hast es bestimmt im Zusammenhang mit der Curly-Girl-Methode zigmal gehört oder gelesen: Die Porosität Deiner Haare zu kennen, ist wichtig, um die beste Haarpflege für Deine Locken zu finden!
Damit Du genau das erreichen kannst, möchten wir Dir in einer kleinen Blogserie erklären, was es mit der Porosität der Haare auf sich hat und warum das Wissen darüber so wertvoll für Locken und Afrohaare ist. Wir werden Dir zeigen, wie Du die Porosität Deiner Haare herausfindest und was die richtige Lockenpflege bei niedriger und hoher Porosität ist.
Was aber bedeutet die Porosität der Haare?
Die Porosität oder auch Englisch Porosity (Durchlässigkeit) sagt aus, wie gut Dein Haar Feuchtigkeit aufnehmen und speichern kann. Also, wie gut oder schlecht Deine lockigen Haare zum Beispiel Öle „durchlassen“. Wenn Du das weißt, kannst Du die Lockenpflege perfekt auf die Bedürfnisse Deiner Haare abstimmen!
Holen wir kurz mal aus, denn um Porosität zu verstehen, solltest Du wissen, wie Haare aufgebaut sind:

Dein Haar besteht aus drei Schichten
Die Kutikula ist die äußere Schuppenschicht, die wiederum aus übereinandergreifenden Zellen besteht und Deinen Haaren Halt gibt sowie vor Austrocknung schützt. Diese Zellen liegen über der Faserschicht, Kortex genannt. Der Kortex enthält Proteine und das Pigment Melanin, das Deinem Haar seine Farbe gibt. Die Medulla, auch Haarmark, liegt innen im Haar und wird von der Faserschicht umgeben.
Damit Deine Locken oder Afrohaare gesund bleiben und sowohl Feuchtigkeit aufnehmen als auch speichern können, muss die gewählte Lockenpflege die Schuppenschicht (Kutikula) passieren und zur Faserschicht (Kortex) gelangen. Die Porosität der Haare bestimmt, wie die Schuppenschicht zum Haarmark angeordnet ist, also, wie sehr das Haarmark von ihr geschützt wird. Liegt die Schuppenschicht weit auseinander, ist sie gewissermaßen geöffnet und Dein lockiges Haar kann die Feuchtigkeit schlecht speichern. Andersherum erhält Dein Haar nicht genügend Feuchtigkeit, wenn die Schuppenschicht geschlossen ist, also zu eng beieinanderliegt.
Welche Porosität können Deine Locken oder Afrolocken haben?
Wir unterscheiden zwischen den folgenden Arten der Porosität:

Geringe Porosität: Die Schuppenschicht liegt dicht aneinander, ist geschlossen. Haare mit geringer Porosität nehmen Feuchtigkeit schwer auf. Sie entweicht dafür aber auch langsamer wieder.
Mittlere Porosität: Die Schuppenschicht ist leicht geöffnet und liegt weniger dicht beieinander. Haare mit mittlerer Porosität sind am leichtesten zu pflegen
Hohe Porosität: Die Schuppenschicht liegt weit voneinander entfernt, ist also geöffnet. Poröse Haare nehmen Feuchtigkeit leicht auf, können sie aber nur schlecht halten.
Wir konzentrieren uns bei unserer Blogserie über die Porosität der Haare auf Locken und Afrohaare mit geringer (low) sowie hoher (high) Porosität. In beiden Fällen benötigt Dein Lockenkopf nämlich spezielle Zuwendung.
Die Eigenschaften von niedriger und hoher Porosität im Überblick
Typische Eigenschaften von Low Porosity:
- Das Haar nimmt Feuchtigkeit nur schwer auf,
- trocknet langsam und neigt zu Build-up,
- bevorzugt daher leichte Haarpflegeprodukte und entweder kein Leave-in oder nur wenig.
Typische Eigenschaften von High Porosity:
- Das Haar saugt Feuchtigkeit schnell auf,
- trocknet schnell, aber auch leicht aus,
- bevorzugt daher reichhaltige Haarpflegeprodukte, wie zum Beispiel Leave-in Conditioner.
Warum ist die Porosität der Haare so verschieden?
Bei der Curly Girl Methode oder allgemein bei lockigem Haar gibt es viele Dinge zu beachten, was die Eigenschaften Deiner Haare angeht. Die Analyse der Haarporosität spielt dabei eine der wichtigsten Rollen, da sie ausschlaggebend für die Wahl der Lockenpflegeprodukte ist.
>> Erfahre hier, wie Du Deine Locken mit der Curly-Girl-Methode pflegst!
Wie porös Dein Haar ist, wie gut oder schlecht es also Feuchtigkeit aufnimmt sowie speichert, ist grundsätzlich genetisch bedingt. Andersherum kannst Du die Porosität aber durch äußere Einflüsse steuern.
Zu häufiges Waschen, starke Hitze von Föhn oder Glätteisen sowie die Verwendung von Haarpflege mit aggressiven Inhaltsstoffen oder chemische Behandlung können Deinen Locken oder Afrohaaren Schaden zufügen. Dadurch öffnet sich die Kutikula und Feuchtigkeit ist Mangelware.
Haare können also durch einige Faktoren poröser werden. Ebenfalls ist es nicht ungewöhnlich, dass Dein lockiges Haar unterschiedliche Porositäten hat. So sind Deine Haarspitzen immer poröser, da älter als der frisch gewachsene Haaransatz.
Warum ist es wichtig, die Porosität Deiner Locken zu kennen?
Erst kürzlich haben wir Dir einige DIY-Haarkuren zur Lockenpflege mit Proteinen vorgestellt.
>> Die Rezepte findest Du hier.
Dort hast Du unter anderem erfahren, dass Du die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit und Proteinen für Deine Locken oder Afrohaare herausfinden solltest. Dass Locken meist eher zu Trockenheit und Frizz neigen, weißt Du, und Du hast bestimmt auch schon einmal Schwierigkeiten mit der Definition oder der Sprungkraft Deiner lockigen Haare gehabt. Die Porosität Deiner Haare zu kennen, ist daher umso wichtiger. Nur so weißt Du, wie viel Feuchtigkeit Deine Locken benötigen und wie Du diese dort hältst.
Anhand der Porosität kannst Du Deine Lockenpflege auswählen und eine Haarpflegeroutine entwickeln, ohne Dich ständig über Bad-Hair-Days zu ärgern. So ist Deine Lockenpracht nicht nur gesund, sondern lässt sich auch leichter stylen.
Wie findest Du nun die Porosität Deiner Locken oder Afrohaare heraus?
Befasst Du Dich bereits länger mit der richtigen Pflege für Dein lockiges Haar, hast Du bestimmt schon einige DIY-Tests kennengelernt und ausprobiert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Porosität Deiner Locken herauszufinden und wir stellen Dir heute die unserer Meinung nach effektivsten Tests vor. Bist Du bereit?
3 schnelle Tests zur Bestimmung der Porosität Deiner Haare
Für alle Tests ist es wichtig, dass Deine Haare frei von Styling-Produkten oder sonstigen Rückständen sind. Um dies zu erreichen, empfehlen wir Dir die Haarwäsche mit unserem festen Shampoo.
Der Wassertest
Lege ein einzelnes Haar in ein Glas mit klarem Wasser und warte einen kurzen Moment. Bleibt das Haar an der Oberfläche, kannst Du von einer geringen Porosität Deiner Locken ausgehen. Die Schuppenschicht Deiner Haare ist also geschlossen. Befindet sich das Haar etwa in die Mitte des Wasserglases, sind Deine Haare ausgeglichen und werden als normalporös bezeichnet. Sinkt das Haar auf den Boden? Das zeigt, dass sich Dein Haar sich mit Wasser vollsaugt: Du hast es mit hoher Porosität zu tun.

Der Fühltest
Hierbei stellst Du fest, wie glatt oder rau Dein Haar ist. Nimm an verschiedenen Stellen ein Haar zwischen Daumen und Zeigefinger und gleite von der Haarspitze bis zur Haarwurzel. Was bemerkst du?
Glattes Haar
Fühlt sich das Haar glatt an und Du gelangst mit den Fingern leicht nach oben, ist dies ein Zeichen für eine geschlossene Schuppenschicht. Deine Locken sind also wenig porös.
Leicht raues Haar
Fühlt sich die Fahrt durch das einzelne Haar leicht rau an, wirst Du kaum Schwierigkeiten mit Deinen Locken oder Afrohaaren haben, denn Dein Haar ist normal porös.
Raues Haar
Findest Du, dass sich das Haar trocken anfühlt oder bricht es sogar? Das weist auf brüchiges Afrohaar hin, das hochporös ist.
Elastizitätstest
Gepflegte Locken strotzen vor Elastizität und Sprungkraft. Die Kortex des Haares befindet sich in einem super Zustand. Um die Elastizität Deiner Haare zu testen, nimmst Du eine Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger und dehnst sie. Du kannst ebenso ein einzelnes Haar entnehmen.
Normal poröses Haar dehnt sich um etwa ein Drittel seiner Länge und springt wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Leicht poröses Haar lässt sich ebenfalls dehnen, nimmt anschließend aber nicht unbedingt die ursprüngliche Form an. Stark poröses Haar bricht oder reißt unter der Spannung.
>> Weitere Tests findest Du hier.
Einmalig einen dieser Tests durchzuführen, ist wenig sinnvoll, sondern soll nur als Anhaltspunkt dienen. Je mehr Du Dich mit Deinen Locken oder Afrohaaren auseinandersetzt und ausprobierst, desto besser wirst Du sie kennenlernen und wissen, was sie gerade in diesem Moment benötigen. Das ist nicht nur abhängig von Jahreszeiten, Klima und Wetterverhältnissen, sondern hängt immer ganz eng mit der verwendeten Lockenpflege zusammen.
>> Wusstest Du, dass das Wetter Deine Haarpflege beeinflusst? Hier kannst Du mehr darüber lesen!
Du wirst nicht von heute auf morgen und für immer erfahren: „Mein Haar hat eine niedrige oder hohe Porosität!“ Vielmehr benötigst Du etwas Zeit, um Deine Locken genau zu beobachten, wie sie auf unterschiedliche Gegebenheiten und eben die Pflege reagieren. Das mag manchmal frustrierend sein, aber es lohnt sich! Nimm Dir also nicht nur Zeit, sondern teste Dein lockiges Haar mehrfach beziehungsweise immer mal wieder.
Also kann sich die Porosität der Haare verändern?
Ja, die Porosität Deiner Locken oder Afrohaare kann sich ändern. Das haben wir uns sogar von einer Lockenfriseurin bestätigen lassen. Die Porosität der Haare kann sich immer ändern und hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:
Zum einen von der Wahl der Haarpflegeprodukte, auch im Zusammenhang mit der Wasserqualität und der Häufigkeit der Pflege. Äußere Einflüsse wie die verschiedenen Jahreszeiten, die Klimagegebenheiten oder das Wetter sind ein weiterer Anhaltspunkt. So können zum Beispiel chlorhaltiges Wasser oder Salzwasser ebenso wie Sonne und UV-Strahlung die Porosität Deiner Haare verändern. Schwangerschaftshormone oder allgemeine Schwankungen im Hormonhaushalt können die Porosität Deiner Locken sowohl in die eine als auch in die andere Richtung (low por oder high por) verändern.
Wie oben bereits erwähnt, solltest Du also öfter einen Porositäts-Check machen, um festzustellen, welche Pflege Deine lockigen Haare gerade brauchen.
All das hat uns veranlasst, unsere neuen festen Conditioner noch besser auf die verschiedenen Lockentypen abzustimmen! Deswegen hat ŌMAKA gleich zwei feste Conditioner auf den Markt gebracht: Einmal zur Pflege von Low-Porosity-Locken und einmal optimiert für High-Porosity-Locken – ein solches Produkt gab es bisher nicht!
>> Schaue gleich in unserem Onlineshop vorbei, um Dir beide feste Conditioner zu sichern! So hast Du immer die richtige Lockenpflege parat, selbst wenn sich die Porosität Deiner Locken einmal ändert.
Was hast Du heute über die Porosität Deiner Haare gelernt?
Die Haarporosität ist ein wichtiger Anhaltspunkt und hat einen direkten Einfluss auf Deine Lockenpflege. Um das Gleichgewicht von Feuchtigkeit und Proteinen zu erhalten, ist die Porosität ein Faktor, den Du niemals außer Acht lassen solltest. Je mehr Du Dich mit der Beschaffenheit Deiner Locken oder Afrohaare sowie Deinem individuellen Haartyp beschäftigst, desto zufriedener wirst Du mit Deinem Haarschopf sein.
Am besten kommst Du jederzeit mit Deinen Locken zurecht, wenn Du sowohl Produkte zu Hause hast, die Deinen Haaren Feuchtigkeit geben, als auch solche, die Proteine liefern, wenn sie benötigt werden.
Bei ŌMAKA legen wir größten Wert auf natürliche, vegane Inhaltsstoffe für jeden Lockentyp. Unser Ziel ist es, zu jeder Zeit und überall gesunde, glückliche Lockenköpfe zu sehen! Bist Du einmal nicht zufrieden oder hast Fragen zur Anwendung unserer Produkte, hinterlasse uns eine Nachricht. Wir freuen uns auf Deine Anregungen!
Im nächsten Artikel dieser Blogserie gehen wir auf die richtige Pflege von High Porosity Curls ein!
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Fotos von Anika Hirschmeier